Alles neu, macht … Ja, wir alle kennen den alten Spruch. Und
trotzdem behält er doch irgendwie seinen zeitlosen Charme
und seine Gültigkeit. Denn nach den oft noch unberechenbaren
Wetterkapriolen des Aprils darf man sich im Mai meist
über angenehme Sonnen- oder zumindest regenfreie Stunden
freuen. Zeit, die man gerne in sein Hobby investiert – zum
Beispiel in das Wandern.

Dieser erlebnisreiche ‚Sport‘ klettert in jüngster Zeit auf der
Beliebtheitsskala immer weiter nach oben. Kein Wunder, bietet
er doch die perfekte Gelegenheit, die Umwelt mit allen Sinnen
zu entdecken. Gerade jetzt nach dem Winter stehen vor allem
die kürzeren Strecken hoch im Kurs: Die einen möchten sich
langsam an ihr neues Hobby herantasten, die anderen bringen
sich nach der wetterbedingten ‚Zwangspause‘ wieder
in Form. Das wichtigste Argument ist jedoch, dass man seine
Lieblings-Frischluftbetätigung jetzt so oft wie möglich genießen
und dafür jedes noch so kleine Zeitfenster nach der Arbeit,
am freien Nachmittag oder Wochenende ausnutzen möchte.
Relativ kurze Anfahrtszeiten spielen dem natürlich zusätzlich in
die Karten. Und wenn dann die Strecken auch noch abwechslungsreiche
Eindrücke bieten, steht dem persönlichen Wanderwarm-
up nichts mehr im Wege.

MG Wander Town

Starten Sie doch direkt vor Ihrer Haustüre, denn auch in Ihrer Heimatstadt
kann man tatsächlich wunderbar wandern, zum Beispiel in
einem der überraschend zahlreichen Wald- und Parkgebiete. Vorteil
hier: Sie allein bestimmen, wie weit der Weg sie führen soll – falls
die Schuhe einmal drücken, können Sie also jederzeit umkehren.
Ein weiterer Tipp, der sogar einen winzigen alpinen Vorgeschmack
bietet, befindet sich mit dem Stadtwald in Rheydt. Immerhin erklimmen
Sie mit gut 133 Metern den höchsten Punkt der Stadt – und
traumhafte Aussichten sind da natürlich inklusive.
Ein wenig anspruchsvoller wird es ebenfalls direkt vor der Haustüre
auf dem Kulturlandschaftspfad. Dieser 13 Kilometer lange Weg führt
Sie vom Stadtwald an der Rheydter Höhe durch Genhülsen, Kothausen,
Dorthausen und Wolfsittard in den Hardter Wald. Andersherum
geht’s natürlich auch, dann sollten Sie auf dem Wanderparkplatz am
‚Onkel Gustav‘ parken und losmarschieren. Doch egal wo Sie starten,
in jedem Fall schlängelt sich der Pfad an zwölf zentralen Stationen
entlang, die jeweils wichtige Aspekte der hiesigen Kulturlandschaft
präsentieren. Neben der gesunden Bewegung lernen Sie also gleich
noch Landwehren, Feuchtheiden & Co. kennen. Den Weg weisen
Ihnen Hase und Igel auf der Beschilderung.
www.moenchengladbach.de

Wandern statt baggern

Jeder in der Region kennt die Auswirkungen des Braunkohle-Abbaus,
doch dass er auch wirklich wunderbare Folgen haben kann,
dass können Sie nur 30 Fahrminuten von Mönchengladbach aus
in Jülich erwandern. Denn dort, wo sich einst gigantische Maschinen
ins Erdreich gruben, erwartet Sie heute mit der Sophienhöhe
ein abwechslungsreiches wie reizvolles Freizeit- und Erholungsgebiet.
Eingebettet in die circa 13 Quadratkilometer große ehemalige
Abraumhalde entstand seit 1978 durch Renaturierung nicht
nur eine wunderbare Seen-Landschaft, sondern auch ein fast 100
Kilometer langes Wanderwegenetz.
Insgesamt elf Rundstrecken sind ausgeschildert, wobei acht
Routen zwischen fünf und zehn Kilometer, drei weitere maximal
vier Kilometer lang sind. Überraschend ist auch, dass die Wege
nicht nur schnurstracks geradeaus und über ebene Flächen leiten,
sondern bis zu 200 Meter Höhenunterschied überwinden. Dazu
passieren Sie neben Wäldern und Auen auch Wildgehege und
einige Aussichtspunkte, von denen sich faszinierende Aussichten
eröffnen. Der Berühmteste ist zweifellos
der Römerturm, von dessen Spitze man den Tagebau
Hambach überschaut – bei klarem Wetter erhaschen
Sie gar einen Blick auf die grünen Hänge der Eifel.

Erlebnisse für Grenzgänger

Der Niederrhein genießt weit über seine Grenzen hinaus den Ruf,
mit wunderschönen Landschaften zu punkten. Wer hier lebt, weiß
auch warum – Stichwort ‚Naturpark-Schwalm-Nette‘. Entlang der
deutsch-niederländischen Grenze eröffnen sich circa 435 Quadratkilometer
Natur pur: Seen, Tümpel, Wälder, Heide, weite Ebenen – es
gibt eigentlich nichts, was es nicht gibt. Und natürlich darf da auch
ein gut ausgebautes Wanderwegenetz nicht fehlen.
Und so führen gleich neun Premiumwanderwege der ‚Wasser.
Wander.Welt‘ durch den Naturpark-Maas-Schwalm-Nette und den
Nationalpark ‚De Meinweg‘. Anfänger sollten vielleicht mit dem
circa 5,4 Kilometer langen Molenplas-Wanderweg auf holländischer
Seite starten. Doch auch die gemäßigt-langen Rundstrecken, zum
Beispiel durch das Galgenvenn, den Schwalmbruch oder entlang
der Nette-Seen sind für Wanderneulinge dank ihrer Längen um die
elf Kilometer durchaus zu meistern – und langsam aber sicher kann
man von Weg zu Weg die Distanzen auf bis zu 19 Kilometer steigern.
Die hat man nämlich hinter sich, wenn man die ‚Meinvennen‘ mit
ihren Birkenbruchwäldern und Heidemooren erkundet hat.
Und wenn wir gerade schon den Nachbarn einen Besuch abstatten:
Sie werden überrascht sein, mit welch traumhaften Wanderrouten
auch die Niederlande aufwarten. Von Naturerlebnissen rund um
das Rosendorf Lottum, über faszinierende Eindrücke bei Arcen,
bis hin zu Abenteuern bei Sevenum oder Kunst und Kultur auf so
manch einem historischen Weg – auch im nahen ‚Ausland‘ wird das
Wandern garantiert zu jedes Mönchengladbachers Lust.