Valentino Lazaro, ausgeliehen von Inter Mailand, ist einer der vielseitigsten Spieler in Borussias Kader. Der 24-Jährige träumt von den ganz großen Finals und davon, den BORUSSIA-PARK als VfL-Profi auch mit Fans auf den Rängen zu erleben.

Im Zentrum steht der Fußball. „Um den Ball dreht sich bei mir schon immer alles – seit ich drei Jahre alt war“, sagt Valentino Lazaro. „Darum wollte ich das Bild des Fußballs auch direkt über dem Herzen tragen.“ Es ist nicht neu, dass Tattoos generell und vor allem bei Fußballern angesagt sind, aber es ist vielleicht schon eine Ausnahme, dass die subkutanen Kunstwerke so deutlich die Lebensgeschichte eines Spielers beschreiben.

Vom Fußball auf dem Herzen von Borussias Mittelfeldspieler erstrecken sich halbkreisförmig und großflächig Kirchenfenster nach unten über die Brust. Sie rahmen den Fußball optisch ein und lassen ihn wie den Boden eines Altarraumes in einer Kirche wirken. Auf dem einem Unterarm ist eine betende Maria, auf dem anderen Unterarm ein großes Kreuz zu sehen. „Ich wurde christlich erzogen, und der Glaube ist mir extrem wichtig. Er gibt mir Halt“, so Lazaro.

Der 24-Jährige war im Sommer 2020 als absoluter Wunschspieler von Cheftrainer Marco Rose nach Mönchengladbach gekommen, ausgeliehen von Inter Mailand. Schließlich ist „Tino“, wie er im Team genannt wird, „einfach ein sehr guter Fußballer“, so Borussias Coach, der auf „vielen Positionen weiterhelfen“ könne. „Ich habe in der Jugend immer auf der ‚Zehn‘ gespielt, in Salzburg dann auf der rechten Außenbahn offensiv.“ In Berlin, Mailand und Newcastle kommen die Rollen als Rechtsverteidiger, Linksaußen, ‚Sechser‘, ‚Achter‘, ‚Falsche Neun‘ und Mittelstürmer dazu. Entlang seiner Laufbahn schwärmen die Übungsleiter von dem Österreicher, der außer Torwart und Innenverteidiger alles spielt. Ein Paradebeispiel für einen „polyvalenten Fußballer“, einen „Allrounder“, eine „Allzweckwaffe“.

Intuition, Videoanalyse, Tor des Jahres

Wie er das denn anstelle, so vielseitig zu sein? Lazaro beantwortet diese Frage mit einem einzigen Wort: „Instinkt.“ Das, so glaubt Lazaro, treffe seine Art Fußball zu spielen am besten. „Ich habe immer, wenn ich auf ungewohnten Positionen aufgestellt wurde, erst einmal das gemacht, was sich für mich am besten angefühlt hat – und das war beziehungsweise ist wohl oft das Richtige.“ Ganz so einfach war es dann bei Borussia aber doch nicht. Denn als er zu Saisonbeginn erst einmal wochenlang ausfiel, büffelte Lazaro ‚Theorie‘, statt die neuen Kollegen und ihre Spielweise im Training kennenzulernen. „Ich wollte nach der Verletzung einfach sofort da sein und Bindung an das Mannschaftsspiel haben. Deshalb habe ich analysiert, wie die anderen Fußball spielen, sich bewegen und welche Wege sie laufen.“

Die Mühe trägt Früchte: Seine ersten drei Einsätze im VfLDress reichen ihm, um sich sofort in die Vereinsgeschichte einzutragen. Nach ersten Spielminuten gegen Leipzig und in Donezk erzielt der eingewechselte Lazaro in der Nachspielzeit in Leverkusen per Scorpion-Kick das 3:4 in der Nachspielzeit. Ein Tor, das um den Globus geht, das natürlich das Tor des Monats November und auch das Tor des Jahres 2020 wird.

Mittel- und langfristig reizen Lazaro vor allem die ganz großen Finals. „Einmal im DFB-Pokalfinale, in einem Europapokalfinale oder mit der Nationalmannschaft in einem Endspiel zu stehen, das ist mein Traum.“ Fast bescheiden, in der heutigen Zeit aber umso sehnlicher, hört sich sein Herzenswunsch an, einmal vor vollem Haus im BORUSSIAPARK spielen zu können. Man müsse die Corona-Situation akzeptieren, wie sie ist, aber es sei „wirklich schade, dass ich die Stimmung in unserem Stadion noch nicht erleben durfte“. Er habe zwar schon mit Hertha bei Borussia gespielt, aber: „Als Borusse vor Fans in dieses Stadion einzulaufen, ist bestimmt noch einmal etwas anderes.“

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