Dass eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung Körper und Geist Gutes tut, ist Fakt – entsprechend bewusst wird auch wieder mit diesem Thema umgegangen. Regionale und saisonale Produkte stehen hoch im Kurs, doch damit nicht genug: Inzwischen mischen sich auch die sogenannten ‚Superfoods‘ auf die Ernährungspläne, die als ganz besonders ‚gesund‘ gelten. Natürlich verbirgt sich dahinter auch eine geschickte Marketingstrategie. In einigen Fällen offenbaren sich aber echte Genuss-Erlebnisse, so wie beim Granatapfel.

Wobei … darf man bei dieser Powerfrucht wirklich von modernem ‚Superfood‘ sprechen? Streng genommen nicht, wurde sie doch bereits vor 2.000 Jahren nachweislich im Iran kultiviert. Ebenso vertreten auch einige Forscher die Meinung, dass in der Bibel bei der Vertreibung aus dem Paradies der Granatapfel der fruchtige Hauptdarsteller war. Auch in der arabischen Küche spielt er bereits als schmackhafte Zutat seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Neue Popularität erlangte er allerdings erst, als seine gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe genommen wurden.

Heute gilt er für viele als wahres Multitalent, enthält er doch neben Kalzium, Kalium, Eisen und Vitamin C auch bioaktive Substanzen wie Phenolsäure und Flavonoide, die besonders der Immunabwehr zuträglich sind. Und so soll er sowohl das Herz-Kreislauf-System stärken als auch Organe wie Leber, Haut und Hirn unterstützen. Doch neben all diesen positiven Effekten ist sein unschlagbarster Pluspunkt sein frischer, fruchtig-saurer Geschmack.

Sowohl süßen Verführungen als auch herzhaften Gerichten und knackigen Salaten verleihen die kleinen Kerne eine unverwechselbare Note. Und genau hier liegt der einzige Stolperstein des Granatapfels. Eben diese Kernchen aus der harten Schale zu befreien kann schnell hässliche Flecken auf der Kleidung und in der Küche hinterlassen. Hier gibt es allerdings einen einfachen Trick: Füllen Sie eine große Schüssel mit kaltem Wasser, halbieren die Frucht und zerlegen sie einfach Stück für Stück unter Wasser. Dabei sinken die Fruchtkerne auf den Boden herab, während die weißen Trennhäutchen oben schwimmen – Problem gelöst.

Holger Böker verrät ein einfaches wie kreatives Rezept, das nicht nur die Herzen der Veganer höherschlagen lässt.

Laura Dietel