Franck Honorat erzählt im Interview, was ihm am Dorfleben gefällt und warum man ihn fast immer lächelnd antrifft.

Franck, wir sitzen im Garten eurer Doppelhaushälfte, die in einem 1.500-Seelen-Dorf am Rhein steht. Das alles hier hat erst mal nichts mit einem glamourösen Fußballerleben zu tun, wie man sich das so klischeehaft vorstellt.

Honorat: So ist es. Für mich und meine Familie ist es aber genau das Richtige. Wir lieben das Dorfleben. Als wir dieses Haus hier gesehen haben, war die Entscheidung schnell klar: Hier möchten wir wohnen.

Was macht das Leben für dich hier attraktiv?

Honorat: Es gibt viele Dinge, die ich am Leben hier schätze: Es gibt Läden zum Einkaufen, es gibt Schulen – alles erreichbar innerhalb von fünf Autominuten. Man kann sogar viele Dinge zu Fuß erledigen. Es gibt hier alles, um sich wohlzufühlen. Wir haben tolle Nachbarn, man ist schnell im Grünen, kann gut spazieren gehen oder mit den Kindern etwas draußen unternehmen. Die Menschen hier sind sehr offen und helfen dir, wo sie können. Das Leben hier entspricht den Werten, die auch für mich und meine Familie wichtig sind.

Du bist vor zwei Jahren zur FohlenElf gestoßen. Über dem ersten Artikel im FohlenEcho über dich stand „Das Abenteuer beginnt“. Wie siehst du es jetzt?

Honorat: Es ist immer noch ein Abenteuer, aber es ist ein schönes Abenteuer. Ich habe hier so viel gelernt. In Bezug auf den Fußball, auf eine neue Kultur, über meine Familie und das Leben als mittlerweile zweifacher Vater. Ich bin hier nach zwei Jahren richtig angekommen. Ich fühle mich richtig wohl und gleichzeitig geht die Reise weiter. Mit neuen, hoffentlich schönen Erfahrungen neben und auf dem Platz.

Woran machst du nach zwei Saisons fest, dass du angekommen bist?

Honorat: Die erste Saison war eine Saison der Eingewöhnung. In der vergangenen Saison haben mich leider Verletzungen ausgebremst. Jetzt habe ich das Gefühl, bei Borussia mittendrin zu sein. Ich kenne das Stadion, habe ein Gefühl für die Stimmung und die Fans. Ich kenne viele Menschen im Klub vom Präsidenten bis zu den Küchenhelfern. Es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man sich begegnet und ein paar nette Worte wechseln kann. Ich verstehe mich gut mit vielen Menschen bei Borussia.

Ist das der Grund, warum man dich fast immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht antrifft und dich oft lachen hört?

Honorat: Es gibt viele Gründe, warum ich mich bei Borussia wohlfühle und die genannten gehören dazu. Es ist aber nicht so, dass ich mir hier eine Komfortzone einrichte. Mir gibt das eher die Sicherheit und Motivation, jetzt auf dem Platz noch mehr Gas zu geben.

Wenn dein Vertrag bei Borussia endet, bist du 33 Jahre alt. Planst du schon so weit oder sogar darüber hinaus?

Honorat: Vielleicht bin ich mit 33 Jahren noch so gut, dass Borussia mir einen neuen Vertrag anbietet. Wenn es nach mir geht, will ich spielen, bis ich 36 oder 37 Jahre alt bin. Danach könnte ich mir vorstellen, im Fußball zu arbeiten, vielleicht im Jugendbereich oder im Staff einer Profimannschaft. Wo und unter welchen Umständen es weitergeht, darüber entscheidet dann vor allem meine Familie mit. Denn sie muss damit glücklich sein.