Den Ruf des grauen Monats hat sich der November dadurch verdient, dass er gerne dichten Nebel über die Landschaft legt. Die Eintönigkeit muss nicht sein. Garten und Balkon können mit Farben erfreuen – selbst wenn schwere Regenwolken den Tag verdunkeln. Mit der richtigen Planung zeigt sich das ganze Jahr über ein wechselvolles Farbenspiel.

Es gibt eine gute Nachricht: Wer in seinen Garten schaut und findet, dass er einen traurigen Eindruck macht, kann sofort etwas ändern.,,Man muss nicht bis zum Frühling warten, um zu pflanzen‘; sagt Baumschul-Gärtnermeister Martin Wenner. ,,Auch im Winter kann man einpflanzen, wenn man bis zu 25 Zentimeter tief in den Boden graben kann:‘ Dass der November ein regenreicher Monat ist, sei sogar ein Vorteil: ,,Die Pflanzen werden gut mit Wasser versorgt.“

Kurzfristig kann man zum Beispiel mit Heide Farbe in den Garten und auf den Balkon bringen. In Gelb, Orange, Weiß, Grün, Magenta oder Violett leuchten die winterharten Gewächse, wenn sie in voller Blüte stehen. Für die Christrose ist der Winter ebenfalls Blütezeit. Ihre weißen Blüten zeigen von November bis Dezember ihre volle Schönheit. Etwas später bringt die Lenzrose Farbe in den winterlichen Garten: weiß, rot oder gelb blüht die Blume, die etwas größer als die Christrose ist. Auch für die Grabpflege sind die Winterblumen ideal, weil sie relativ pflegeleicht sind und ihr Anblick Trost spendet.

Buntlaubig und kontrastreich

„Mit der richtigen Planung kann man erreichen, dass das ganze Jahr hindurch im Garten etwas blüht‘; sagt der Experte. ,,Die gezielte Auswahl von Pflanzen, die jahreszeitlich abwechselnd in die Blüte kommen, ist entscheidend. Der Garten sollte buntlaubig und kontrastreich ge­staltet werden:‘ Dafür macht man sich am besten eine Skizze seines Gartens, in der neben Flächen wie Terrassen oder Teiche auch die Himmelsrichtungen einge­zeichnet sind. Für den Fachmann ist das eine wichtige Hilfe bei der Beratung. Denn der Standort und die Kombination mit richtigen Pflanzen ist für deren Lebens­dauer entscheidend. ,,Christrosen zum Beispiel brauchen im Winter viel Licht, müssen im Sommer aber etwas Schutz vor der Sonne haben“, sagt Gärtnermeister Martin Wenner. ,,Für sie ist ein Standort unter Gehölzen, die im Herbst Laub abwerfen, ideal:‘

Blumenzwiebeln jetzt in die Erde setzen

Bevor der Frost kommt, kann man noch den Baum- und Heckenschnitt machen. ,,Bei Rosen entfernt man nur die verblühten Blüten, der richtige Rückschnitt wird im Frühjahr gemacht‘; sagt der Fachmann. Um sich beim Rosenschnitt dann schon an den ersten Blumen erfreuen zu können, ist jetzt auch ein guter Zeitpunkt die Blumenzwiebeln in den Boden zu setzen. Ob man sie verstreut, so dass später hier und da Krokusse, Hyazinthen und Tulpen blühen oder ob man kleine Felder anlegt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Was für den Freizeitgärtner gilt, trifft im kleineren Rahmen auch auf Balkonbesitzer zu: Heide fühlt sich in Töpfen wohl und Blumen­zwiebeln für den Frühling können ebenfalls schon eingesetzt werden. Wer auf dem Balkon Obst, Gemüse oder Kräuter ziehen möchte, hat aber noch etwas Zeit mit der Planung.,,Wer Ende Februar damit beginnt, wird im Sommer ernten können‘; verspricht Martin Wenner.

„Man muss nicht bis zum Frühling warten, um zu pflanzen!“

Immer mehr Kunden achten darauf, dass sie insektenfreundliche Pflanzen in ihren Garten setzen. Für Obstgehölze und Beerensträucher ist der Herbst die optimale Zeit. Aber auch immergrüne Pflanzen wie Rhododendron, Nadelbäume und Koni­feren können jetzt eingesetzt werden. Wer seinen Weihnachtsbaum später in den Garten setzen möchte, sollte sich für ein Exemplar aus der Baumschule entscheiden. ,,Mit einem ganz normalen Weihnachts­baum im Topf klappt das nicht, weil die übrig gebliebenen Wurzeln zu klein sind“, sagt Martin Wenner.