Sein Bruder ist VfL-Fan, sein Profidebüt gab er im BORUSSIA-PARK, und er steht auf emotionale Traditionsvereine: Borussias Innenverteidiger Marvin Friedrich, der Eindruck drängt sich auf, passt nach Mönchengladbach

Als Marvin Friedrich am 11. Januar seine Unterschrift unter den Vertrag mit dem VfL setzt, macht er einen besonderen Borussia-Fan sehr glücklich: seinen großen Bruder. „Steffen ist Gladbach-Fan, seit er ein Kind ist“, erzählt Borussias neue Nummer 5. „Er hat sich riesig gefreut, dass es mit dem Wechsel geklappt hat.“ Und noch mehr dürfte sich der ein Jahr ältere Steffen Friedrich gefreut haben, dass sein kleiner Bruder ihn zur Vertragsunterzeichnung im BORUSSIA-PARK mitgenommen hat. Ehrensache, dass Steffen auch Marvins erstes Matchworn-Trikot mit der Raute auf der Brust geschenkt bekommen hat.

Damit, dass der Abwehrchef von Union Berlin sich in der Wintertransferperiode den Fohlen angeschlossen hat, hat Bruder Steffen aber nichts zu tun. „Er musste mich nicht überreden. Ich weiß selbst, was Borussia für ein toller Traditionsverein ist“, sagt der 1,92 Meter große Innenverteidiger, der seinen Wechsel als Weiterentwicklung in seiner Karriere sieht. „Ich habe mich für den nächsten Schritt entschieden, weil Borussia einfach ein geiler Verein ist, mit dem ich mich gut identifizieren kann. Klar, momentan ist die Situation schwierig und es läuft nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte. Aber ich weiß, dass hier im Verein sehr viel Potenzial steckt.“ Borussia habe er schon immer cool gefunden. „Als möglicher Klub, für den ich mal spielen könnte, stand Gladbach immer mit ganz oben auf dem Zettel“, sagt der 26-Jährige, der seit seinem Wechsel bislang in jedem Spiel der Fohlen zum Einsatz kam.

Debüt gegen Borussia

Friedrich kommt aus dem nordhessischen Guxhagen. In der 5.300-Seelen-Gemeinde kennen alle die Friedrichs. Vater Gert und Mutter Gabriele betreiben das ‚Gasthaus zur Breitenau‘ am Ufer der Fulda. Im Schankraum hängen einige Devotionalien aus der Fußballwelt, und Marvin hat auch schon etwas von Borussia zum Aufhängen geschickt, wie er erzählt. Als 15-Jähriger wechselte Friedrich vom SC Paderborn zum FC Schalke 04 in die Knappenschmiede. Sein Profidebüt feierte er am 13. September 2014 im BORUSSIA-PARK. Der damals 18-Jährige ersetzte in den letzten 20 Minuten Dennis Aogo, konnte aber auch nichts mehr daran ändern, dass Schalke mit 4:1 nach Hause geschickt wurde. „Das war eine krachende Niederlage, aber ich habe diesen Tag meines Debüts trotzdem in guter Erinnerung behalten. Das Stadion war damals ausverkauft, die Stimmung grandios“, sagt er.

Nach Schalke folgte eine eher glücklose Station beim FC Augsburg und dann der Siegeszug mit Union Berlin von der Zweiten Liga bis in den Europapokal. Seit diesem Winter ist er Borusse – und das voll und ganz. „Ich stehe komplett hinter der Entscheidung für Borussia.“ Friedrich hat längst Fohlen-Stallgeruch geschnuppert. Er habe sich gerade für den VfL entschieden, weil es ein so großer Traditionsverein sei, der viele Emotionen wecke. Friedrich braucht das für seine Art, Fußball zu spielen. Und er ist sich sicher: „Der Verein hat so viel Kraft, dass er aus diesem Tief herauskommt – und ich will dabei mit anpacken.“

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